Jan-Christoph Gockel, geboren 1982 in Gießen, studierte Theater-,
Film- und Medienwissenschaft in Frankfurt/Main sowie Regie an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« und
inszenierte im Anschluss an der Berliner Schaubühne. Regelmäßig verwirklichte er Uraufführungen in Zusammenarbeit mit zeitgenössischen
Autoren, u.a. auch Jörg Albrechts »Harry Lime lebt!« am Schauspielhaus Wien (2010). Im selben Jahr wurde seine Wiener Performance
»Psychatrie!« für den Nestroy in der Kategorie Spezialpreis nominiert. Eine kontinuierliche Zusammenarbeit verbindet
ihn mit dem Schauspieler und Puppenbauer Michael Pietsch, mit dem er seit 2009 immer wieder Projekte mit Marionetten realisiert.
In den letzten Jahren inszenierte er u.a. am Staatstheater Karlsruhe, Theater Bonn, Schauspielhaus Bochum und regelmäßig am
Staatstheater Mainz, dessen Leitungsteam er seit 2014 als Hausregisseur angehört. Zuletzt beschäftigte er sich in mehreren
Arbeiten mit den Nachwirkungen des Kolonialismus: etwa bei seiner Bearbeitung von Conrads »Herz der Finsternis« am Theater
Bonn (2014) oder in den dokumentarischen Projekten »Kongo Müller« (2014) und »Coltan Fieber« (2015), die er im Kongo und Burkina
Faso entwickelte. In der letzten Spielzeit inszenierte er zur Eröffnung der neuen Intendanz am Schauspielhaus Graz mit großem
Erfolg Tankred Dorsts »Merlin«. »Imperium« ist seine zweite Beschäftigung mit einem Werk von Christian Kracht: 2012 brachte
er am Theater Bern »Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten« auf die Bühne.