URAUFFÜHRUNG
Premiere
am 1. April 2017
Eine Produktion der Musik
und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien
Aufführungsdauer: ca. 90 Minuten, keine
Pause
„Sich politisch zu verhalten heißt zu handeln, statt behandelt zu werden.“
(Unsichtbares Komitee)
Gibt es in unserer Gesellschaft die Möglichkeit der Rebellion? Und wenn ja, wie könnte sie aussehen? Dieser Frage geht Volker Schmidt gemeinsam mit Schauspielstudierenden der MUK nach. Dabei bedienen sie sich der Geschichte des Rosshändlers Michael Kohlhaas, die uns Heinrich von Kleist in der gleichnamigen Novelle erzählt, sowie des pamphletartigen Textes An unsere Freunde des „Unsichtbaren Komitees“. Dieses anonyme Autorenkollektiv, bekannt geworden durch Der kommende Aufstand, beschreibt anhand der Aufstände der letzten Jahre den Beginn jeder Rebellion als reines, unverdorbenes Moment gemeinschaftlicher Unmittelbarkeit. Michael Kohlhaas will ebenso nichts anderes, als dass das ihm angetane Unrecht gesühnt wird. Damit entfacht er einen Aufstand, der das ganze Land erfasst. In Volker Schmidts Zusammenführung der beiden Texte wird die Geschichte des Michael Kohlhaas in das heutige Wien verlegt, anhand des öffentlichen urbanen Raumes wird die Frage nach Selbstbestimmung in einer von Institutionen und Privatfirmen durchorganisierten Lebensrealität gestellt: Wie lange kann eine aus Rebellion entstandene Gemeinschaft bestehen, bevor sie korrumpiert, politisch vereinnahmt oder ideologisch unterwandert wird?
Regisseur und Dramatiker Volker Schmidt und die SchauspielstudentInnen entwickeln die Protagonisten der Kleistschen Erzählung als gegenwärtige Figuren neu und lassen sie ihre Handlung durch philosophische Fragestellungen der situationistisch geprägten Texte des „Unsichtbaren Komitees“ reflektieren. So wird die Frage nach der moralischen Pflicht zum Aufstand in politisch brisanten Zeiten auf der Bühne neu gestellt.
Regie: Volker Schmidt
Bühne: Volker Schmidt/Johannes
Weckl
Kostüme: Svenja Gassen
Musik: Jacob Suske
Dramaturgie: Karoline Exner
Mit
Florian Appelius, Deniz Baser, Katharina Farnleitner, Felix Kreutzer, Naemi Latzer, Valentin Postlmayr, Katharina Stadtmann
und Anna Woll
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