Miroslava Svolikova entwirft einen Kosmos so skurril-düster wie die Filme von Buñuel, so
surreal wie das berühmte Treppenhaus von M. C. Escher, in dem sich der Rand wölbt und eine erstaunte Mitte immer wieder aufs
Neue über ebendiesen Rand quillt. Horror und Hoffnung haben hier ihr Zuhause.
Sechs Kosmonaut*innen befinden sich auf einer defekten sowjetischen Raumstation und haben
den Kontakt zur Erde verloren. Isoliert und unkontrolliert fliegen sie durchs All. Das Spin-off, in dem Figuren aus Miroslava
Svolikovas Stück »Rand« ein Eigenleben erhalten, spinnt sich hypermedial über die gesamte Spielzeit.
Wie kann man über Erfahrungen, Verletzungen und Geister in der eigenen Biografie
sprechen, die sich einfachen Erklärungen entziehen? Ewe Benbeneks Stück ist ein vielstimmiger Gedankenstrom einer um ihre
Sprache und ihren Platz in der Welt ringenden Protagonistin.
Für Essen gilt auf mikrobiologischer Ebene was für die Vergangenheit gilt,
und zwar, dass es noch gar nicht wirklich vergangen ist. Was gegessen wird, verarbeiten wir immer weiter. Im Restaurant USUS
entsteht eine Live-Talk-Koch-Show. Es treten auf: Kunstfiguren, spekulative Denker:innen, Monitore und Wendepunkte!
Die Unerkennbarkeit der Zukunft, dieser Fehlschlag göttlichen
Rangs, hat schon immer unseren zerbrechlichen, schmerzenden Kopf verwirrt. Doch selten war die Zukunft so verstellt, so undeutlich
wie heute. Und selten waren die Abenteuer der Odyssee unwahrscheinlicher. Ein Europa voller Stubenhocker sitzt benebelt und
verängstigt in der Bude herum. Wie wird die Welt nach der Pandemie aussehen?
Thomas Köck hat diese sehr kurze, sehr grundsätzliche Überlegung für Harfe, Chor und Schlagwerk
exklusiv für den Interuniversitären Forschungsverbund Elfriede Jelinek geschrieben. Ein Chor aus Studierenden, Mitarbeiter:innen
und Schauspieler:innen des Schauspielhaus Wien performt den Text gemeinsam mit einer Harfenistin und einem Schlagwerker auf
der Porzellangasse, direkt vor dem Schauspielhaus.
Eine junge Frau besucht den freiheitlichen Akademikerball
im imperialen Prunkbau der Hofburg. Und erlebt einen Splatter-Trip. Einen gewaltvollen, orgiastischen Cut der Erbfolge der
Schwachsinnigkeit. Lydia Haiders Text ist eine Abrechnung mit der rechtskonservativen Elite und ihren vererbten Privilegien.